Bei Filz denken viele Menschen entweder an den herkömmlichen, künstlichen Bastelfilz oder an den Wollfilz, den man zum Filzen diverser Dinge braucht.
Wenn aber eine Modistin von Filz spricht, dann redet sie weder vom Einen noch vom Anderen. Nein.
Wir sprechen dann eigentlich immer vom Haarfilz.
Dabei meinen wir unsere vorgeformten, glockenförmigen Filzrohlinge aus Hasenhaar. Ja genau, Hasenhaare. Die lassen sich zwar nicht so gut von Hand filzen, aber mit den richtigen Maschinen werden daraus die wunderschönsten Filze hergestellt. Da gibt es zum Beispiel Filze die lange Haare haben, die man beim Verarbeiten richtig bürsten muss. Oder da gibt es Filze die Muster eingeprägt oder aufgedruckt haben. Oder meine absolute Lieblingsqualität, den Velours Filz. Dieser Filz hat die Optik von Samt. Er ist beim Verarbeiten empfindlich auf Druck und er muss, sobald er auf der Form ist, unter Dampf, gut gebürstet werden, damit er seine Schönheit behält. Wenn man ihn richtig, richtig gut verarbeitet hat der Filz am Ende sowohl Tiefe als auch einen matten Glanz. Und diese Kombination macht es für mich einfach aus. Man kann daraus schlichte Hüte für jeden Tag herstellen, oder auch elegantere mit oder ohne Krempe. Velours Filz geht in meinen Augen einfach immer.
Und da wir uns nun im Geschäft auf die kommende Herbst-/Wintersaison vorbereiten, hat mir meine Chefin für einmal wieder freie Hand gelassen.
Ich durfte bei diesem Littlepiece die Form wählen, über die Garnitur entscheiden und das ganze mit einem Federgesteck beenden.
Einfach herrlich!!
Würde es euch wundernehmen wie man einen Filzhut aufzieht?
Vielleicht auch mit kleinem Video?