Meine Güte, was für Hüte!
Ich sage euch, heute hat es mich gepackt. Ich wollte mal wieder so richtig auf den Putz hauen, und wisst ihr was? Beide Sprichwörter passen. Denn mit Putz ist auch die Kopfbedeckung gemeint, oder eben der Hut…
Ich hatte heute wiedermal diese wunderbaren Pfauenfedern in der Hand(seit Wochen laufen sie mir regelmässig über den Weg oder durch die Hand) und dachte mir, schade eigentlich dass die da so herum liegen. Ich hielt sie schon mehrmals an verschiedene Kopfbedeckungen um zu sehen, wo sie gut zur Geltung kommen könnte. Aber jedesmal hatte ich nicht so das Aha-Erlebnis.Und dann kam heute meine Chefin und sagte mir, heute müssen Sie einen Fascinator in Aqua machen…in meine Kopf machte es nur: „Tadaaa, ich hab da so eine Idee.“ Diese Federn müssen unbedingt in meine neue Kreation integriert werden!!
Meistens habe ich das fertige Gesteck noch nicht ganz genau in meinem Kopf. Ich überlege mir zuerst wie die Grundform aussehen soll und alles was ich dann auf das Gesteck nähe, kommt nach und nach dazu und wird dann immer mehr zu einem Ganzen. Ich wusste nur, irgendwie müssen diese wunderschönen Federn hier drauf. Und zum Glück habe ich eine Chefin die mir voll vertraut und mir freie Hand lässt, was das Design der Kopfbedeckungen, die ganzen Garnituren und Materialien angeht. Ich darf dann einfach im Fundus herum wühlen und mich inspirieren lassen. Wie ich das liebe!
Meine Chefin ist schon sehr alt. Noch eine richtige Dame. Sie hat das Geschäft schon über 50 Jahre und so manchen Trend mitgemacht und gesehen. Ich bewundere an ihr, dass sie immer noch das Gespür für Mode und den Geschmack der Leute hat.
Umso toller finde ich es, wie sie mir meinen kreativen Freiraum lässt und mir dabei immer wieder Tips und Anregungen gibt. Ich habe so viel bei ihr gelernt und gesehen und auch ausprobieren dürfen. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Denn manches ging dann auch mal nicht so gut, oder musste sogar entsorgt werden.
Da winde ich Frau Gasser wirklich ein Kränzchen, Chapeau Madame!
Ich liebe Federn und deren Beschaffenheit. So weich und fein und doch so stark. Wenn ich sie auf einen Hut oder wie hier auf ein Gesteck nähe, dann spielen sie in jeder Bewegung und erinnern mich an den Vogel der durch sie getragen und geschmückt war.
Bei diesen tollen Pfauenfedern muss ich auch gar kein schlechtes Gewissen haben. Denn Pfaue verlieren regelmässig ihre schöne Pracht. Es starb also kein Tier ;). Und auf den Kopfbedeckungen geben Federn einfach einen Touch Glamour und Extravaganz, und das mag ich!